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Wie beeinflusst dein Haustier die Klimakrise?

Immer mehr Menschen machen sich in Deutschland Gedanken darüber, wie ihr eigenes Leben nachhaltiger gestaltet werden kann und in welchen Lebensbereichen es möglich ist nachhaltige Alternativen zu nutzen. Nicht selten stellen wir uns selbst also Fragen wie “Wo kaufen ich zukünftig am besten meine Kleidung?” “Wie kaufe ich meine Lebensmittel am nachhaltigsten ein?” oder “Wohin fahre ich dieses Jahr in den Urlaub?”. Auch Themen wie das Einsparen von Plastik sind in aller Munde. Allerdings wird in der Frage nach mehr Nachhaltigkeit bislang nur in seltenen Fällen auch die Haltung der eigenen Tiere bedacht. 

Deswegen haben wir gestern in einem Instagram Live über das Thema “Wie beeinflusst dein Haustier die Klimakrise?” gesprochen, welches ihr jetzt auch als IG TV auf unseren Instagram Account @animalsfortheplanet euch nochmal in voller Länge anschauen könnt. Die aus unserer Sicht wichtigsten Punkte möchten wir euch hier nun nochmal zusammenfassen. 

In Deutschland lebten im Jahr 2020 15,7 Millionen Katzen und 10,7 Millionen Hunde, zu denen noch 5 Millionen Kleintiere und 3,5 Millionen Ziervögel hinzukommen. Außerdem besitzen wir Deutschen laut Hochrechnungen ca. 1,25 Millionen Pferde. Das sind also insgesamt eine Menge Tiere, die natürlich auch einen Teil zur Klimakrise beitragen. 

Auch wenn man sich erst einmal erschreckt, wenn man sich mit den Fakten näher beschäftigt, lohnt es sich, hinzusehen, weil es ganz viele Stellschrauben gibt, an denen man drehen und somit den Pfoten- / Hufabdruck des eigenen Haustiers deutlich verbessern kann. Egal, ob es um die Ausstattung, die Ernährung, die Pflege oder andere Themen geht, wir alle haben es in der Hand!

Jetzt fragt ihr euch bestimmt, wie groß dieser Beitrag wirklich ist und durch welche Aspekte der Tierhaltung er hauptsächlich verursacht wird. Die größte Umweltbelastung wird durch das Fressen verursacht. Das liegt zum Einen daran, dass viele Hunde und Katzen Fleisch zu fressen bekommen, welches meist aus der Massentierhaltung stammt. Zum Anderen wird auch durch die Herstellung, die Verpackung und den Transport ein sehr hoher Co2 Ausstoß verursacht. Auch der Kot der Tiere ist leider umweltschädigend - als Beispiel scheiden Hunde in ihrem Leben durchschnittlich knapp 2000 Liter Urin und ca. eine Tonne Kot aus, welche Schwermetalle, Stickstoff und Phosphor enthalten, die wiederum zu einer Vergiftung und Überdüngung des Bodens führen. Auch bei Pferden ist die Fütterung der wichtigste Faktor in Bezug auf die Umweltbelastung. Ca. drei viertel der Umweltbelastung, die durch Pferde verursacht wird, ist auf das Futter zurückzuführen, wobei allein 60% durch Stroh, Heu und Raufutter entfallen. Außerdem stehen die Pferde oft in ländlichen Regionen, weshalb viele Reiter:innen lange Wege im Auto fahren, sodass auch dies zu der Klimabelastung beiträgt.

Im Jahr 2019 hat die Technische Universität Berlin den ökologischen Fußabdruck von Hunden berechnet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Haushund im Durchschnitt 8,2 Tonnen Co2 in seinem Leben ausstößt. Um euch einen Vergleich zu geben: das entspricht beispielsweise den Treibhausgasemissionen von 72.800km, die mit dem Auto gefahren wurden. Wenn man den Co2 Verbrauch eines Hundes pro Jahr ausrechnet, dann kommt man auf durchschnittlich ca. 630 kg Co2 pro Jahr. Laut des Weltklimarates, sollte jeder Mensch möglichst nur 2 Tonnen Co2 pro Jahr emittieren, sodass diese 630 kg Co2 eines Hundes schon einen bedeutenden Teil ausmachen. Aber auch hier gilt natürlich: Je größer das Haustier, desto größer auch die Belastung für die Umwelt. Noch höher als bei Hunden liegt die Co2 Bilanz somit bei Pferden: Der Co2 Ausstoß eines Pferdes pro Jahr ist nämlich vergleichbar mit einer 21.500 km langen Fahrt mit dem Auto. Allerdings dürfen in dieser Diskussion auf keinen Fall die positiven Aspekte vergessen werden, die die Haltung von Pferden für das Klima hat: Als Weidetier tragen die Pferde nämlich dazu bei, dass Weideflächen erhalten bleiben, die ansonsten wohl entweder als Bauland oder Ackerland genutzt worden wären und somit nicht mehr als Co2 Speicher dienen würden. 

Diese kurze Zusammenfassung macht aus unserer Sicht deutlich, dass es sinnvoll ist die Art und Weise der Haltung unserer geliebten Tiere zu hinterfragen, um die Auswirkungen für die Umwelt möglichst gering zu halten. Bei all den Fakten dürfen wir natürlich nie vergessen, was eine Ökobilanz gar nicht erfassen kann: nämlich was Pferde, Hunde, Katzen und andere Haustiere uns geben: nämlich viel Freunde, Bewegung und Vertrauen. Und deswegen ist uns ein großes Anliegen, dass wir uns alle damit beschäftigen wie wir diese wertvolle Zeit mit unseren tierischen Freunden zusätzlich auch noch umweltfreundlicher verbringen können. In den kommenden Tagen wird hier unter anderem ein Blogbeitrag mit Tipps zum Thema nachhaltige Tierhaltung folgen. :) 

Quellenverzeichnis: