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Tenetrio nachhaltiges Hundefutter aus Insekten

Nachhaltiges Futter dank nachhaltiger Rohstoffe? 

Nachhaltige Rohstoffe – Was ist das eigentlich?

Soviel vorab: Eine allgemeingültige Definition von „nachhaltigen Rohstoffen“ gibt es momentan nicht. Genauso wenig, wie es bisher auch keine allgemeingültige Definition von “Nachhaltigkeit” gibt. Daher versuchen wir uns innerhalb dieses Beitrages an einer Definition des Begriffes “nachhaltige Rohstoffe”, da wir finden, dass dieses Thema immer mehr an Bedeutung gewinnt und gewinnen sollte, wenn wir uns die Herausforderungen unserer Generation für die nächsten Jahre auf dieser Erde vor Augen halten.

Bisher findet man online lediglich, dass der Begriff „nachwachsende Rohstoffe“ definiert ist als...

  • Rohstoffe, die biologisch abbaubar sind
  • Rohstoffe, die während ihrer Verbrennung genauso viel Kohlenstoff freisetzen, wie sie durch Fotosynthese beim Wachstum an sich binden (und somit den Klimawandel bremsen)
  • Rohstoffe, die land-/forstwirtschaftlich erzeugt wurden, aber nicht als Nahrungs- oder Futtermittel Verwendung finden, da diese lediglich stofflich sind oder zur Erzeugung von Wärme, Strom oder Kraftstoffen in Einsatz kommen. 

(Quellen: Lernhelfer & FNR)

 

Nichts, was also wirklich für unsere Bedürfnisse und Zwecke passend ist. Innerhalb der Initiative bedeutet für uns der Begriff „Nachhaltigkeit“, dass in einem Produkt (oder auch Service) nicht mehr Rohstoffe und Ressourcen verbraucht werden, als ultimativ nachwachsen können.

Was sind für uns dann in diesem Kontext „Nachhaltige Rohstoffe“? Es könnten z.B. Rohstoffe, sein, die möglichst regional erzeugt wurden und somit nur kurze Transportwege benötigen, um weiterverarbeitet zu werden. Außerdem könnten es Rohstoffe sein, die, wie oben beschrieben, nur so viel CO2 freisetzen, wie sie in ihrer Entstehung an sich binden, was bedeutet, dass sie klimaneutral sind. Nachhaltige Rohstoffe könnten auch möglichst biologisch erzeugte und biologisch abbaubare Rohstoffe sein, die völlig ohne chemische Düngemittel auskommen und somit keine Gefahr für das Ökosystem, die Natur und uns Menschen und andere Lebewesen darstellen. Dazu aber später noch einmal mehr...

 

10 Dinge, die du bei der Auswahl an nachhaltigen Inhalts- und Rohstoffen beachten kannst:

Biologisch angebaut:

  • Schädlingsbekämpfung bei biologisch angebauten Pflanzen bzw. Rohstoffen kommt ohne den Einsatz von chemischen Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln aus, ebenfalls kommt kein künstlicher Dünger zum Einsatz und Fruchtfolgen werden beachtet (d.h. erst nach 5 Jahren wird der Acker wieder mit derselben Pflanze bestellt).
  • Dadurch kommt es zur Vermeidung von zusätzlichen Belastungen für die Umwelt und das angebaute Produkt selbst.

(Quelle: Lebensmittellexikon)

 

Biologisch abbaubar:

  • Rohstoffe können durch biologische und enzymatische Prozesse  nach einer gewissen Zeit abgebaut und in ihre elementaren Grundbausteine (Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, weitere Mineralien) zersetzt werden und hinterlassen keine Reststoffe, wie z.B. Mikroplastik, in der Umwelt.

(Quelle: igefa)

 

Frei von Antibiotika: 

  • Der Verzicht von präventiv und flächendeckend eingesetzten Antibiotika in der Tierzucht anstelle des zielgerichteten und spezifischen Einsatzes von Medikamenten bei erkrankten Tieren führt zu weniger Medikamenten- und Antibiotikarückständen in Lebensmitteln sowie weniger resistenten Keimen, die bei uns Menschen nur schwer zu behandeln sind und teilweise schwerwiegende Folgen haben können.

(Quelle: Verbraucherzentrale)

 

Klimaneutral:

  • Bedeutet, dass der CO2-Abdruck des Produktes gemessen bzw. bestimmt wurde und durch anerkannte und zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen wurde.

(Quelle: ClimatePartner)

 

Nachwachsend:

  • Pflanzliche Rohstoffe, die nicht endlich sind und nicht zum Klimawandel beitragen, da sie weniger Treibhausgase ausstoßen als fossile Rohstoffe und CO2 zum Teil über einen sehr langen Zeitraum binden können. Hierzu zählen jedoch keine Nahrungs- und Futtermittel, sondern vielmehr technische Pflanzen (z.B. Industriestärke, Pflanzenfasern) oder Energiepflanzen (z.B. Holz, Rapsöl für Biodiesel).

(Quelle: FNR

 

Ohne chemische Düngemittel: 

  • Der ökologische Landbau verzichtet gänzlich auf chemische bzw. mineralische Düngemittel, die unter Einsatz von sehr viel Energie hergestellt werden und meistens nur unmittelbar die Kulturpflanzen ernähren, nicht jedoch den Boden fruchtbarer halten. So werden Humuswirtschaft und die organische Düngung (z.B. Erntereste und abgestorbene Pflanzenreste sowie Tierausscheidungen) zur Erhaltung und Unterstützung der natürlichen biologischen, chemischen und physischen Prozesse und somit der Fruchtbarkeit der Böden eingesetzt. Außerdem werden Fruchtfolgen gewechselt und Zwischenfrüchte angebaut, die lediglich der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit dienen. → Siehe auch: “Biologisch angebaut”

(Quelle: BÖLW)

 

Ohne chemische Zusatzstoffe:

  • Alle Produkte, die ohne Geschmacksverstärker (z.B. Glutamat), künstliche Aromen oder Farbstoffe auskommen, da diese nicht vom Produkt oder seinen Zutaten selbst stammen. 

(Quelle: Lebensmittelklarheit)

 

Ohne Gentechnik:

  • Die Begrifflichkeit bedeutet, dass Rohstoffe, ohne den Einsatz von Gentechnik und genetisch verändernden Prozessen (z.B. Gene Editing) auskommen und auch sonst keine gentechnisch veränderten Hilfs- oder Zusatzstoffe (z.B. Aromen, Enzyme etc.) enthalten. In der Lebensmittelherstellung wird jedoch 1 Gramm je Kilogramm gentechnisch veränderter Bestandteile bezogen auf das Lebensmittel oder die Zutat toleriert.

(Quelle: BMEL)

 

Recycelt:

  • Inhalts- und Rohstoffe, die aus Altprodukten oder weggeworfenen Rohstoffen wiedergewonnen oder -aufbereitet wurden und z.B. durch Schmelzverfahren in neue Produkte verarbeitet werden.

(Quelle: Terracycle)

 

Regional angebaut:

  • Rohstoffe, die in der jeweiligen Region angebaut werden können und möglichst saisonal gelagert und konsumiert werden. Hierzu gibt es allerdings keine einheitliche Regelung (siehe nächster Paragraph). Häufig müssen sich Verbraucher auf regionale Logos oder Etiketten der Bundesländer verlassen.

(Quelle: NABU

 

Regionale Rohstoffe – Was ist da dran und inwiefern ist das wirklich möglich?

Die Schlagworte “regional” und “aus der Region” werden auf Verpackungen auch immer mehr beworben. Jedoch gibt es auch hier keine klare Definition oder eindeutige Festlegung, was das Wort regional eigentlich ausmacht und umfasst.

So kann der Ursprungsort eines Produktes der sein, in welchem die Produktion bzw. Herstellung des Produktes stattfand, oder eben der der Rohstoffe. Auch die Rezeptur bzw. der Schritt des Abpackens können als Ursprungsort angegeben werden. Hier herrscht noch wenig Transparenz. Der Bezug von Rohstoffen steht für die meisten Hersteller jedoch immer in großer Abhängigkeit von Lieferanten und der Verfügbarkeit von Rohstoffen. So ist es gar nicht immer möglich, einen Einfluss auf Ursprungsort und Co. zu haben. Manche Rohstoffe kommen sogar aus verschiedenen Teilen der Erde und werden dann zusammengeführt, sodass gar nicht immer klar ist, welche Teile desselben Rohstoffes aus welchem Ursprungsland entstammen.

Insgesamt liegt jedoch klar auf der Hand, dass der Einkauf von regional angebauten und produzierten Rohstoffen die heimische und lokale Wirtschaft stärkt und die langen Transportwege vermeidet, die entstehen, wenn Obst und Gemüse aus anderen Ländern Europas oder Übersee verschifft werden (Quelle: Verbraucherzentrale). 

 

Muss Nachhaltigkeit immer vegan/vegetarisch sein?

Sich vegan oder vegetarisch zu ernähren, bedeutet, komplett auf tierische Proteine zu verzichten bzw. sich überwiegend pflanzlich zu ernähren. In letzterer Variante sind der Verzehr von Milch und Milchprodukten, Eiern und Honig immer noch möglich. 

Der Hund als Omnivor und seit Jahrtausenden an uns Menschen angepasstes Lebewesen kann pflanzliche Proteine durchaus auch verdauen. Die sogenannte Domestizierung (= Anpassung an die Lebensweise des Menschen) hat dazu geführt, dass sich Enzyme im Verdauungstrakt des Hundes befinden, die diese pflanzlichen Proteine verarbeiten können.

Somit ist eine vegetarische oder vegane Ernährung des Hundes theoretisch durchaus möglich. Es gibt jedoch Studien, die auf eine Verbindung von Leguminosen und kardiovaskuläre Probleme hinweisen (Quelle: FDA). Ernährung ist aber durchaus ein komplexes Thema und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Es bleibt allerdings unbestritten, dass Hunde, so wie eben auch wir Menschen, als Teil einer ausgewogenen Ernährung neben Kohlenhydraten und Fetten eben auch Proteine benötigen. Diese müssen aber nicht zwangsläufig von Rindern, Hühnern oder Fischen stammen.

Gute Ansätze für einen “tierischen Ersatz” werden dieser Tage immer häufiger in der Produktion von Heimtierfuttermitteln eingesetzt. So könnten z.B. Laborfleisch, Pilze oder auch Insekten eine große Abhilfe schaffen in Hinblick auf Massentierhaltung und Tierleid, Allergien und Unverträglichkeiten sowie auch Antibiotikaresistenzen in Organismen. Insekten bestechen ökologisch, da die Zucht der kleinen Krabbler nur einen Bruchteil an Ressourcen benötigt und gleichzeitig weniger CO2 ausstößt  (Smetana, S., Mathys, A., Knoch, A. et al. Meat alternatives: life cycle assessment of most known meat substitutes. Int J Life Cycle Assess 20, 1254–1267 (2015)).

 

Insekten als Proteinlieferanten der Zukunft in der Tiernahrung – Gesund und nachhaltig?

Genau wie wir benötigen die Organismen von Hunden und Heimtieren im Allgemeinen eine Kombination aus Proteinen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen. Wenn sie all diese Nährstoffe in ausreichender Menge über ihre Nahrung aufnehmen, können ihre normalen Körperfunktionen aufrechterhalten werden, ihr Immunsystem intakt bleiben und ihre Muskeln gekräftigt werden. 

Insekten enthalten wertvolle Proteine und verfügen über ein vollständiges Aminosäurenprofil, das z.B. Hunde mit allem versorgt, was sie benötigen. Die Vitamine und Mineralstoffe bilden eine ideale Grundlage für alle Stoffwechselvorgänge und das Immunsystem.

Zudem sind Insekten eine sehr nachhaltige Proteinquelle. Die Zucht von Insekten schont Ressourcen, weil sie nur einen geringen Bruchteil an Wasser, Futter und Platz benötigt. Der nussige Geschmack der Insekten ist für die meisten Hunde ein großer Genuss.

Insekten sind deshalb so gesund, weil sie ein vollwertiges Aminosäurenprofil haben. Aminosäuren sind die elementaren Bausteine der Proteine. Somit besitzen sie alle Aminosäuren, die Hunde benötigen. Der Proteingehalt des Mehlwurms ist dem von Rindfleisch vergleichbar: 100 Gramm frische Mehlwürmer enthalten 27 Gramm Protein, Rindfleisch 26 Gramm!

Insekten haben außerdem einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Vor allem die essentiellen Fettsäuren - die Linolsäure sowie weitere Omega-6-und Omega-3-Fettsäuren - sind reichlich vorhanden. Diese kommen besonders Hunden mit Arthrose zugute. 

Hundefutter auf Mehlwurmbasis liefert Hunden somit viele Mikronährstoffen, die sonst zum Beispiel nur in Gemüse und Obst in ähnlich hoher Menge vorkommen. Mehlwürmer enthalten viele Vitamine wie Biotin und Mineralstoffe wie Magnesium. Beide Vitalstoffe sorgen für eine gesunde Haut und glänzendes Fell. (Quelle: TENETRIO) Potenziell können Mehlwürmer aber auch andere Haustiere, wie z.B. Katzen rundum gut versorgen.

  

Nachhaltiges Tierfutter – ist ein kleiner CO2-Fußabdruck des Futters schon alles?

Sicherlich ist nachhaltiges Futter auch eine Frage des Prozesses der Futterherstellung. Dieser Herstellungs- und Veredelungsprozess (z.B. Extrusion, Backen, Tiefkühlung, etc.) verbraucht mehr Energie im Vergleich zum rohen und unverarbeiteten Produkt. Dennoch wird dem Organismus dadurch so mancher Nährstoff auch erst viel besser zugänglich gemacht, indem beispielsweise Proteine u.a. durch Wärme aufgespalten werden und somit besser verarbeitet werden können.

Neben anderen Faktoren spielt auch der Ort der Produktion und die allgemeine Lieferkette eine große Rolle, wenn es darum geht, wie nachhaltig die Inhalts- und Rohstoffe in Produkten sind. Müssen diese über weite Strecken importiert werden, so lastet automatisch ein größerer CO2-Fußabdruck auf ihnen. Auch die Verpackung und der Versand spielen eine nicht unwichtige Rolle, auf welche wir jedoch an anderer Stelle eingehen.

Natürlich ist für uns als Teil der Initiative der gesamte gesundheitliche Aspekt sehr wichtig, denn ein gesunder Hund bzw. allgemein ein gesundes und wohlgenährtes Haustier bedeutet, dass langfristig weniger Tierarzt-Besuche von Nöten sind, die ggf. auch CO2-lastige Fahrten zum Tierarzt involvieren. Gleichzeitig können auf diese Weise Medikamente vermieden werden, deren schädliche Stoffe über die Ausscheidungen des Tieres ggf. wieder in der Umwelt und im Grundwasser landen.

Als Animals for the Planet setzen wir uns insgesamt für mehr Transparenz in der Tierhaltung ein und fordern mehr Klarheit und Sicherheit für dich als Verbraucher. Dafür wollen wir ein Konzept entwickeln, das Orientierung schafft.

  

Fragen, die du dir beim Kauf von Produkten immer stellen solltest:

  1. Woher stammen die Zutaten? Schaue genau, welche Zutaten in deinen Produkten enthalten sind und wähle möglichst regionale und heimische Zutaten (und Hersteller) aus, die nur wenige Transportkilometer benötigen, um zu dir nach Hause zu kommen.
  2. Wo werden die Inhaltsstoffe natürlicherweise/normalerweise angebaut? Frage dich, woher die Inhaltsstoffe und Zutaten kommen. Müssen es die Chiasamen aus Latein- und Südamerika sein oder wären auch Leinsamen als lokale Alternative eine gute Wahl? Natürlich kommt es auch immer auf den Anteil des Inhaltsstoffes in einem Produkt an, dennoch gibt es häufig sehr gute lokale Alternativen zu exotischen Zutaten.
  3. Produktion, Verpackung, Versand, Transport? Erfolgen diese vier Schritte möglichst heimisch und lokal? Leider ist es nicht immer komplett transparent einzusehen, woher ein Hersteller seine Produkte bezieht. Dennoch sind Produkte, die in Deutschland hergestellt wurden, meistens mit einem kleineren CO2-Fußabdruck behaftet, als deren Übersee-Alternativen. Auch die Verpackung sollte möglichst gut recycelbar, ggf. sogar kompostierbar sein. Verbundstoffe, also ein Gemisch aus verschiedenen Stoffen (z.B. verklebtes Aluminium gemischt mit Pappe/Papier), lassen sich häufig sehr schwer oder gar nicht trennen und landen in der Müllverbrennung, was wiederum CO2 erzeugt.

 

Resümee: Nachhaltige Rohstoffe – eine Definition

Nachhaltige Rohstoffe, Zutaten oder Inhaltsstoffe haben viele Facetten. Als Verbraucher ist es wichtig, dass du dich damit beschäftigst, was du konsumierst und dich darüber informierst, woher die Roh- und Inhaltsstoffe für deine Produkte stammen. 

Unsere 10 Punkte Checkliste von oben kann dir dabei helfen, nachhaltige und umweltgerechte Produkte zu kaufen, deren Roh- und Inhaltsstoffe eben diese Kriterien erfüllen.

Wir definieren „Nachhaltige Rohstoffe“ als umweltverträgliche Rohstoffe, die regional erzeugt wurden, deren Transportwege möglichst kurz sind und deren CO2-Abdruck in der Herstellung neutral ist, was bedeutet, dass nicht mehr CO2 in der Herstellung erzeugt wird, als in der Verwendung verbraucht wird. Außerdem werden nachhaltige Rohstoffe laut unserer Definition auch nicht von außen beeinflusst, z.B. durch genveränderte Maßnahmen oder Veränderungen. Nachhaltige Rohstoffe sind für uns nämlich ultimativ nicht nur nachhaltig und schonend für die Umwelt, sondern auch nachhaltig und schonend für unsere Organismen und die unserer Tiere.